New Yorks Tattoo Geschichte

New Yorks Tattoo Geschichte hat ihren Ursprung an einem Ort, den viele aus Martin Scorseses epischem Historiendrama „Gangs of New York“ kennen — die Bowery im Süden von Manhattan.

Die Bowery grenzt an Chinatown, Little Italy, die Lower East Side und ans East Village. Deshalb gilt die Gegend seit jeher als kultureller Knotenpunkt in New York. Schon im 19. Jahrhundert wimmelte es in der Bowery von Matrosen, Soldaten und anderen Streunern. Nichtsdestotrotz (oder vor allem deswegen) entstand dort die New Yorker Tattoo Geschichte.

Martin Hildebrandt eröffnete deshalb das erste Tattoo Studio der USA auch in dieser Gegend. Der deutsche Immigrant Hildebrandt fuhr über 30 Jahre lang zur See, erkundete auf seinen Reisen die Tattoo Kulturen der Welt und erlernte in dieser Zeit das Tätowieren von Alf Harrington. 1858 — ein Jahr nach den historischen Ausschreitungen in den Five Points — eröffnete er im Süden Manhattans das erste Tattoo Studio der USA.

Genauso wie Hildebrandt, siedelten sich eigenen Aussagen zur Folge auch Edwin Thomas und Stephen Lee zu dieser Zeit als Tattoo Artists in New York an. Zusammen mit Hildebrandt legten sie den Grundstein für eine neue Kunstform in den USA — die Kunst der Tätowierung. Deshalb gilt New Yorks Tattoo Geschichte als gleichbedeutend zur Geschichte der Tätowierung in den USA.

Aber die Bowery Gegend war nicht nur für New Yorks Tattoo Geschichte ein ikonischer Ort. Ebenfalls in dieser Gegend fand sich bis zur Schließung 2006 der legendäre Club CBGB. Das CBGB ist der Geburtsort des Punkrocks und war lange das Wohnzimmer der New Yorker Punk und Hardcore Szene.

Die Bowery war das Herz des Tätowierens


Neben den Pionieren Hildebrandt, Thomas und Lee, gehört Samuel O’Riley wohl zu den wichtigsten Figuren in New Yorks Tattoo Geschichte. O’Riley patentierte 1891 die erste elektrische Tätowiermaschine und wird deshalb auch als Vater der elektrischen Tätowierung bezeichnet.

Nach seinem Tod übernahm sein Schüler Charlie Wagner den Shop am Chatham Square No. 11. Wagner erhielt 1904 das Patent für die erste elektrische Spulen Tätowiermaschine. Diese ist bis heute meist genutzte Maschine in der Tattoo Welt.

Wagner half die klaren und kräftigen traditionellen Tätowierungen bekannter zu machen. Er kreierte klassische designs wie Adler, Kreuze und Schiffe und gilt als wichtigster Einfluss des klassischen amerikanischen Tattoo Styles — dem traditionellem Old School Tattoo. Auf jeden Fall gilt Wagner als Ikone in New Yorks Tattoo Geschichte. Bis zu seinem Tod 1953 prägte er diese entscheidend mit.

Bowery Boys

1940 wurde Willi Moskowitz Schüler von Wagner und übernahm Wagners Laden, nachdem dieser verstorben war. Moskowitz machte sein Tattoo Studio zum Familienbetrieb und seine beiden Söhne, Walter und Stanley, zu Tattoo Künstlern. Walter und Stanley Moskowitz machten sich später als „The Bowery Boys“ einen Namen in New Yorks Tattoo Szene. Immer öfter bildeten sich lange Schlangen vor ihrem Tattoo Studio. Das traditionelle Old School Tattoo wurde in der Folge immer beliebter und akzeptierter.

Die „Bowery Boys“ waren nur einige der vielen Ikonen aus der Bowery Gegend und der New Yorker Tattoo Geschichte.
In späteren Jahren wurde die Tattoo Szene in New York dann geprägt von weiteren NYC Pionieren wie Huck Spaulding, Brooklyn Blackie, Coney Island Freddie and Bill Jones — und das trotz eines gesetzlichen Praktizierverbots in den USA, dass von 1961 an über 30 Jahre lang in New York bestand hatte.

Wir haben bei Good Old Times Tattoos in Berlin ein besonders schönes Buch mit Tattoomotiven aus der Bowery. Wir freuen uns auf Schnack und Käffchen mit euch. Bleibt gesund und auf sehr bald.

Euer Good Old Times Tattoo Team