Japanische Tätowierungen in Berlin

Japanische Tätowierungen in Berlin, wie wir sie auch heute noch bewundern, haben ihren Ursprung im alten Japan der Edo Zeit. Die meist verbreitete Form der Tätowierung im Japan, dieser Zeit, nennt man Irezumi. Als Bestrafung wurden Kriminelle je nach Vergehen Zwangstätowiert. Allerdings liessen sich auch Besucher der Vergnügungsviertel als Liebesbeweis tätowieren , das sogenannte Irebokuro. Diese Arten der Tätowierungen wurden oft sehr einfach tätowiert und hatten einen eher groben Charakter. 

Entwicklung des Irezumi

Erst ab etwa Mitte des 18. Jahrhunderts wurden sie detaillierter. In diesen Jahren wurden die Holzdrucke und Kompositionen sorgfältig studiert. Motive aus dem Kabuki Theater, der japanischen Folklore und dem Ukiyo-e wurden immer beliebter. Der Beruf des Tätowierers hat sich in dieser Zeit ebenfalls gut entwickelt, die Technik wurde weiter verfeinert und perfektioniert. Dieses Streben nach besserer Qualität und Wissen veränderte die Anfangs simplen Irezumi Tätowierungen zu den majestetisch anmutenden Horimono. Eine Stilform die den Körper als ganzes sieht und die Tätowierungen als ganzheitliches Konzept an den Körper anpasst. Japanische Tätowierungen in Berlin orientieren sich stark an das Konzept des Horimono. Jede Tätowierung wird in einem gesamten Körper Konzept gesehen um dem Kunden ein ästhetisches Gesamtbild zu ermöglichen. Das Hinzufügen von weiteren japanischen Tattoos fügt sich dann in ein grosses Ganzes zusammen und es entsteht ein einzigartiges Kunstwerk anstatt ein Flickenteppich von kleinen Tätowierungen.

Der Weg ist das Ziel

Ursprünglich war der Beruf des Tätowierers kein exklusiver Beruf, bis zum 19. Jahrhundert gab es keine Lehrer. Diejenigen, die sich für diesen Weg entschieden, kamen aus anderen Handwerken. Sie mussten zuerst an sich selbst üben und verbesserten sich mit jedem Kunden. Bis Anfang des 19.Jahrhunderts war es die Regel, dass die Handwerker und Holzdrucker ihren ursprünglichen Beruf trotzdem weiter ausübten.

Wandelnde Tattoos

Die Menschen zu dieser Zeit mochten Tätowierungen. Von etlichen Zensuren eingeschränkt war es eine stille Form des Protestes und Widerstandes. Viele Arbeiten von Handwerkern und Künstler aus der Epoche des Ukiyoe wurden zensiert. Sie sahen in dem japanischen Tattoo eine der wenigen Kunstformen und Möglichkeiten sich frei auszudrücken. Eine gute Arbeit war eine lebende Visitenkarte und verlieh dem Horishi, die Bezeichnung für Tätowierer, ein grosses Ansehen. Zu dem Kundenstamm gehörten neben den Bakuto, den Vorfahren der Yakuza auch alle Menschen der unteren Klassen. Dazu gehörten unter anderem Handwerker, Sänftenträger und Rikschafahrer, die sogenannten Bettos und die Hikeshi, die Feuerwehrmänner. Nicht wegzudenken aus dem damaligen Stadtbild sind ebenfalls die tätowierten Otokodaten. 

Japanische Tätowierungen unter Zensur

Um das fertige Tattoo abzuschliessen war es üblich eine Signatur auf dem Kunden zu hinterlassen. Das Tätowieren wurde jedoch 1872 in Japan verboten und wurde somit illegal. Daraufhin hatten Tätowierer ihre Horimono nicht mehr signiert, da sie verhaftet werden konnten. Ebenfalls wurde 1889 das nackte einherlaufen der Betto´s verboten. Die grossflächigen japanischen Tattoos wie Bodsuits, Backpieces und Sleeves verschwanden immer mehr vom Stadtbild und wanderten in den Untergrund. Vielleicht kommt aus dieser Zeit die „Tradition“, die grossflächigen Japanischen Tätowierungen nicht öffentlich zu zeigen oder zur schau zu stellen. Sie wurden später stets so angelegt das man sie durch normale Kleidung verdecken kann.

Wir bei Good Old Times Tattoo führen diese Tradition fort und finden Japanische Tätowierungen in Berlin sind ästhetischer wenn sie den Träger mit kraftvollen Motiven schmücken, dieser sie aber je nach Bedarf und Anlass bedecken kann. 

Hitokire

Ein Tattoo in dieser Grösse fertigzustellen erforderte viel Durchhaltevermögen. Die Fertigstellung war ein langer, schmerzhafter und auch sehr teurer Prozess. Das hielt die Menschen, oft aus ärmeren Schichten, nicht davon ab sich tätowieren zu lassen. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde ein Standardmaß für die Bezahlung von Tätowierungen eingeführt. Hitokire 「⼀切」 genannt, wurde es in etwa 3 Quadratzentimeter Haut berechnet. 1 Sitzung dauerte normalerweise etwa zwei Stunden und kostete von 4 bis 6 Hitokire. Für einen ganzen Rücken, genannt Kame no Ko 「⻲の古」, zu dem auch ein Teil vom Oberschenkel gehört, musste man etwa 300 Hitokire bezahlen. Vergleichbar mit 50 Sen (Yen-Cent) im 19. Jahrhundert bis 1954. Das entsprach dem Tageslohn eines Zimmermanns.

45 Grad

Die Techniken, die sich im Laufe der Jahre entwickelt haben, sind bis heute im Wesentlichen unverändert geblieben. Nach den ersten groben Versuchen entwickelte sich die Technik Namens Tsuki Hari 「突き針」, auch Imotsuki 「芋突き」 genannt, wobei die Nadeln senkrecht in die Haut gestochen werden.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Hanebari 「はね針」 geboren, bei dem die Nadeln in einem Winkel von etwa 45 Grad in die Haut eindringen, eine Technik, die es erlaubt die Tiefe der Nadeln so zu steuern, dass sie die Dermis gut erreicht.

Abgesehen von der Modernisierung der traditionellen Tätowier-Werkzeuge veränderte der Einzug der westlichen Spulen-Maschinen, nach dem Zweiten Weltkrieg, das japanische Tätowieren. Von vielen Tätowierern wurden seitdem für die Outlines Spulen-Maschinen benutzt. Für das Bokashi 「ボカシ」, also das Füllen der Flächen wurden weiterhin die traditionellen Methoden vewendet.

Im Gegensatz zu den Werkzeugen, die für alle mehr oder weniger gleich waren, waren die Farben ein Geheimnis des Meisters, das sorgfältig gehütet wurde.Horihide (Kazuo Oguri) zum Beispiel verdünnte Sumi mit weißem Likör statt mit Wasser, um die Tinte so steril wie möglich zu machen. 

Rote Tattoofarbe gegen Geschlechtskrankheiten

Die Farben in der japanischen Tätowierwelt waren nicht sehr zahlreich. Es wurden meist die gleichen Pigmente wie im Ukiyoe verwendet. 

Rot war das Pigment, das wir am häufigsten in alten Tätowierungen finden. Unter den Rottönen ist der Favorit für Tätowierungen Benigara. Ein Rot das dunkler ist und eher zu Braun tendiert. Dieses jedoch enthält Eisensulfat, das aufgrund seiner Giftigkeit für den Tätowierten sehr schmerzhaft war und Fieber verursachte. Das Fieber, das durch den Gebrauch dieser Farbe ausgelöst wurde, galt als Allheilmittel für diejenigen die sich in den Vergnügungsvierteln, wie Asakusa, vergnügt hatten, wo Geschlechtskrankheiten verbreitet waren. Es wurde auch Shu verwendet, das anorganischen Ursprungs war und Quecksilber enthielt.

Moderne Farben kamen dann erst,mit dem Austausch mit westlichen Tätowierern, nach dem Zweiten Weltkrieg nach Japan und somit eine grössere Farbpallete.

East meets West

Bei Good Old Times Tattoo Berlin orientiert sich Swen meist an klassischen Ukiyoe Motiven und Arbeiten, vor dem Austausch Japans mit der westlichen Welt, um so ein möglichst klassisches japanisches Tattoo zu erhalten. 

Auch wenn Swen kein Japaner ist und automatisch einen westlichen Touch in euer Tatto einbringt, sind seine Japanische Tätowierungen in Berlin etwas besonderes. Seine gross angelegten Projekte die sich dem Körper anschmiegen und eine Einheit bilden sind kraftvoll, klar zu lesen und zu verstehen. Diese Vermischung mit traditionellen Japan und moderner westlicher Kultur verleiht dem Träger seinem japanischen Tattoo eine besondere Ästhetik die man so schnell nicht auf den Strassen Berlin´s wieder findet.

Interessiert ihr euch für die Geschichte Japans und wollt mehr über die Möglichkeiten eures nächsten asiatischen Tattoos wissen? Dann füllt gern unserer Kontaktformular aus und vereinbart ein Beratungstermin bei Swen im Good Old Times Tattoo Berlin.